Liebe Märchenfreunde,
die Zeit wird ruhiger, die Kerzen brennen und der Duft von frisch gebackenen Plätzchen dringt aus den Häusern. Weihnachten liegt in der Luft, und damit auch Magie und Liebe. Es ist eine besondere Zeit, in der wir entspannen und zur Ruhe kommen.
Auch bei mir ist eine weihnachtliche Pause angesagt. Denn, tolle Neuigkeiten habe ich für euch: Ich habe meinen 3. Märchenroman fertig geschrieben!! Er befindet sich bereits im Lektorat und wird Anfang März erscheinen. Ab Februar werde ich mit euch die ersten Informationen teilen – die Mitglieder meiner Leserrunde erfahren alles natürlich früher!
Das heißt für mich, ich habe nun ein wenig Zeit für meine Familie, für Vorbereitungen und zum Lesen, Lesen, Lesen! Und ich habe Zeit, den Januar vorzubereiten. Was ist denn im Januar, wird der ein oder andere von euch sich vielleicht fragen: Ja, im Januar feiere ich Geburtstag – und zwar gleich doppelt: Am 03. Januar 2020 feiert „Sternmarie“ 1 Jahr und das ist zugleich der Tag, an dem ich mein einjähiges Jubiläum als veröffentlichte Schriftstellerin feiere! Dazu wird es tolle Beiträge geben und ein kleinen Gewinnspiel!
Und weil Weihnachten ist, habe ich anbei noch eine kleine Weihnachtsgeschichte für euch. Ein kleines Weihnachtsmärchen, das euch hoffentlich gefällt.
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In einer Weihnachtsnacht
Es war einmal in kleines Mädchen, das war arm und hatte nichts mehr auf der Welt als die Kleider, die es am Leib trug. Sie tapste durch die hektische Stadt, in der kein Mitgefühl und keine Hilfsbereitschaft zu finden waren. Sie fror in ihren dünnen Kleidern, und sie rieb sich mit den Händen über die Arme, um sich ein wenig zu wärmen.
Ihre Haare waren zerzaust, das Gesicht verschmutzt, doch all den Menschen, die an ihr vorbeistürmten, schien das nicht aufzufallen. Niemand blieb stehen und betrachtete sie und ihre durchgelaufenen Schuhe genauer. Keiner wunderte sich über ihre hagere Gestalt und die Schatten unter ihren Augen. Nicht einer von ihnen fragte, ob sie womöglich Hunger leide oder Hilfe brauche.
Das Mädchen hingegen blieb stehen und betrachtete die hektischen Menschen, die durch die Stadt stürmten. Und während sie die Schaufenster der Läden betrachtete, dämmerte ihr, dass es die Weihnachtszeit war.
Sie wunderte sich über die blassen Gesichter der Leute und den gehetzten Ausdruck darauf. Weshalb freuten sie sich nicht, genossen die Ruhe und die Zeit mit der Familie?
Und sie fragte sich, ob es den Menschen womöglich nicht gut ging und sie ihnen irgendwie helfen konnte. Da entdeckte sie einen schief gewachsenen Tannenbaum. Er lag in einer dunklen Seitenstraße und war anscheinend entsorgt worden. Vielleicht weil er nicht fein genug war, um als Weihnachtsbaum in den Häusern zu landen.
Und da hatte das kleine Mädchen eine Idee. Und diese Idee durchbrach ihre kalten Glieder, und Wärme schoss durch ihre Arme und Beine, ihre Finger bitzelten, während sie auf den vergessenen Baum zuhüpfte und ihn sogleich aus der Dunkelheit der Gasse zog. Sie lehnte ihn an einen Fahrradständer und sah sich um, ob sie weitere ausrangierte Dinge finden konnte. Sie entdeckte eine kleine Schachtel Bonbonpapier. Die Süßigkeiten waren aufgegessen, doch die hübsch glitzernden Folien mitsamt einzelnen Goldfäden daran warteten nur auf sie. Das kleine Mädchen nahm sie heraus und hängte sie an das Bäumchen. Über und über bedeckte sie es mit der Glitzerfolie und den Goldfäden, bis es im Licht der Schaufensterläden funkelte und blitzte.
Und in diesem Moment begann es zu schneien. Weiße zarte Flocken segelten aus dem dunklen Himmel auf sie herab und verliehen dem Bäumchen ein weißes Kleid. Das kleine Mädchen war so glücklich über das hübsche Bäumchen, dass sie laut lachte und um es herumsprang. Das sahen die Menschen und sie blieben stehen. Sie betrachteten den Schnee, das vergessene Bäumchen und das dünne, verschmutzte und blasse Mädchen. Eine Frau löste sich aus der Menge, die Hände voller Tüten, und trat an das Mädchen heran.
„Hast du das Bäumchen so hübsch geschmückt?“
„Ja. Es war so alleine und verlassen im Schatten und nun strahlt es im Licht“, antwortete das Mädchen und dabei strahlte sie selbst wie ein Weihnachtsstern.
„Wo sind denn deine Eltern?“
Das Mädchen wurde traurig und zeigte nach oben in den Himmel. Da lächelte die Frau ihr aufmunternd zu und nahm es an die Hand. Gemeinsam gingen sie fort in die Weihnachtsnacht und über ihnen am Himmel leuchteten die Sterne.